09. Cluster-Kopfschmerz
**** Dodick DW, Rozen TD, Goadsby PJ, Silberstein SD. Cluster headache. Cephalalgia 2000; 20: 787-803
Kommentar: Dieser Übersichtsartikel beschäftigt sich ausschließlich mit dem Cluster Kopfschmerz und gibt einen exzellenten Einblick in eines der eindrücklichsten und schwersten Kopfschmerzsyndrome des Menschen. Jeden der Autoren zeichnet eine langjährige Erfahrung speziell in der Erforschung des ClusterKopfschmerzes aus und so stellt der Artikel eine gelungene Standortbestimmung des Jahres 2000 dar. Eine solche Standortbestimmung ist tatsächlich nötig, da in den letzten 5 Jahren vor allem in der Pathophysiologie, der Genetik aber auch in der Epidemiologie neue Daten zu zum Teil dramatischen Änderungen der Konzepte geführt haben. Ein tatsächlicher Transport dieser neuen Konzepte in die Therapie hat jedoch noch nicht stattgefunden, nach wie vor sind die therapeutischen Konzepte empirischer Natur. Allerdings werden spezifisch die neueren Prophylaxe-Studien vorgestellt und kritisch gewürdigt. Was fehlt, ist ein auf diesen Daten basierendes Stufenschema der Behandlung. Auch würde man sich eine größere Betonung von Tabellen und Graphiken wünschen. Was etwas zu kurz kommt, ist die Abgrenzung gegen andere trigeminoautonome Syndrome, gerade vor dem Hintergrund der im nächsten Jahr anstehenden Überarbeitung der IHS-Klssifikation. Von der genauen Charakteristik der Klinik, über eine Wertung der bisher verfügbaren epidemiologischen Daten, der pathophysiologischen Vorstellungen bis zur Darstellung der therapeutischen Konzepte zeichnet diesen Artikel der Versuch aus, alle Daten in einen Gesamtkontext einzubinden. Die Literatur ist mit 132 Referenzen ausreichend um einen guten Überblick zu ermöglichen. (MAY)