Categories
Articles

Kopfschmerz-News

.
< – Inhaltsverzeichnis


02. Migräne, Klinik

** Dasbach EJ, Carides GW, Gerth WC, Santanello NC, Pigeon JG, Kramer MS. Work and productivity loss in the rizatriptan multiple attack study. Cephalalgia 2000; 20:830-834

Zusammenfassung: Ziel der Studie war das Ausmaß des Arbeitszeitverlustes bzw. verminderte Produktivität am Arbeitsplatz zu erfassen. Als Instrument wurde ein Fragebogen eingesetzt, der erfragte, welchen Einfluss die letzte Migräneattacke auf bezahlte Arbeit und Produktivität hatte. Eingebettet war diese Erhebung in eine klinische Studie zur Überprüfung der Wirksamkeit von 10 mg Rizatriptan p.o. (Maxalt). In der Verumgruppe wurden 0.7 Std. (p ‹ 1.01) von bezahlter Arbeit aufgrund von Krankmeldung wegen Migräne angegeben, 0.4 Std. (p ‹ 0.05) als Verlust an produktiver Arbeitszeit während des Berufs und insgesamt 1.1 Std. (p ‹ 0,01) von Arbeitsgesamtzeitverlust während der Migräneattacke. Die Autoren folgern, dass Rizatriptan im Vergleich zu Placebo in der Lage ist, signifikant Arbeitszeitverlust zu verringern.

Kommentar: Dies ist eine weitere Erhebung, die die Tatsache belegt, dass der Einsatz von Triptanen im Hinblick auf Erhalt der Arbeitskraft bei Migränepatienten sinnvoll ist. Die Fragen wurden in Anlehnung an die Pionierarbeiten von Lipton und Stewart gestellt. Das Patientenkollektiv (durchschnittliches Alter 41 Jahre) ist repräsentativ gewählt. In einer Subanalyse von Männern und Frauen zeigte sich, dass Frauen mehr Arbeitszeitverlust berichteten als männliche Patienten. Ob dies eine Verschiebung aufgrund von Patientenangaben ist, bleibt dahingestellt. Funktionelle Beeinträchtigung zu Beginn der Behandlung hat den größten Einfluss auf das Ausmaß des Arbeitszeitverlustes. Die Autoren berechnen aufgrund von Angaben des Büros für Arbeitsstatistik der USA 16 Dollar Kosten/Migräneattacke. Die Autoren schlussfolgern, dass den schlechtesten Einfluss auf Arbeitszeitverlust folgende Faktoren ausmachen: schwere Beeinträchtigung zum Zeitpunkt „baseline“, Erbrechen und frühe medikamentöse Behandlung im Verlauf der Attacke. Dies sind insgesamt anamnestische Hinweise auf eine schwer verlaufende Migräneattacke. Schwierig bleibt, wie in allen ähnlich genannten Studien, die Beurteilung der Validität von Patientenangaben zur Beurteilung von Arbeitszeitverlust und ein möglicher recallerror. Diese Studie beleuchtet eher die intraindividuelle Beeinträchtigung der Patienten, denn ein sozio-ökonomisches Problem. (AE)


DMKG