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Kopfschmerz-News 11/1998 Migräne Klinik – DMKG

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1. Migräne Klinik

** Maggioni F, Alessi C, Maggino T, Zanchin G (1997). Headache during pregnancy. Cephalalgia 17: 765-769.

Die vorliegende Studie untersucht retrospektiv den Einfluß der Schwangerschaft auf vor der Schwangerschaft bestehenden Kopfschmerzen (Migräne mit Aura [MA], Migräne ohne Aura [MO] und Spannungskopfschmerz) und behandelt im Nebenschluß die Auswirkungen der vorbestehenden Manifestation der Kopfschmerzen auf die Vitalität des Neugeborenen sowie das Verhalten im Analgeti-kagebrauch. Es wurden 430 Frage-bögen an Frauen 3 Tage nach der Geburt verteilt, von denen 126 (30%) über die genannten Kopf-schmerztypen klagten. Es wurden Remission, Reduktion der Attak-kenfrequenz >50%, kein Unter-schied und Verschlimmerung un-terschieden. Insgesamt kam es zu einer Verbesserung, d.h. Remissi-on oder Reduktion der Kopf-schmerzen in über 80% der Fälle unabhängig vom Kopfschmerztyp. Eine Verschlimmerung fand sich in 3,8% der Fälle, ohne Unter-schied waren je nach Kopf-schmerztyp zwischen 10 und 18%. Interessanterweise fand in der Schwangerschaft ein Wandel der Kopfschmerzen statt, der im Falle der vorherigen MA sich statistisch signifikant zu MO veränderte (42% der MA-Patientinnen). Die Vitalität der Neugeborenen von Kopfschmerzpatientinnen unter-schied sich nicht von der Refe-renzgruppe ohne Kopfschmerzen. Bezüglich des Analgetikakonsums wurden vor der Schwangerschaft eine Reihe von nicht-steroidalen Antirheumatika und in geringerem Maße Ergotamine verwandt, wäh-rend in der Schwangerschaft größtenteils auf Analgetika ver-zichtet wurde; bei den in der Schwangerschaft von ca. 30% der 95 diesbezüglich untersuchten Frauen handelt es sich vornehm-lich um Paracetamol. Diese ist eine retrospektive Studie mit der relativ kleinen Stichprobe von 126 Kopfschmerzpatientinnen aus 430 zufällig (Kriterien nicht bekannt) ausgewählten Puerpera anhand eines nicht näher beschriebenen Fragenbogens. Sie ist eine Bestätigung bereits existierender Studien bezüglich der Migräne mit einigen methodischen Mängeln. So wurde z.T. eine Änderung der Stichprobe ohne ersichtlichen Grund vorgenommen und Vergleiche in Prozent- und Absolutwerten waren nicht konstant durchgeführt. Positiv und bisher lediglich mit 2 Studien vergleichbar ist die Anwendung der IHS-Kriterien. Neu ist die Untersuchung von Spannungskopfschmerz während der Schwangerschaft, wofür noch keine Studie existiert. Es zeigte sich auch hier, vergleichbar mit der Migräne, eine Besserung in über 80% der untersuchten Fälle. (CU)


DMKG