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VI. Spannungskopfschmerz
32. **** Bendtsen L, Jensen R, Olesen J (1996). A non-selective (amitriptyline), but not a selective (citalopram), serotonin reuptake inhibitor is effective in the prophylactic treatment of chronic tension-type headache. J Neurol Neurosurg Psychiatry 61:285-290
Für die Pathophysiologie des chronischen Spannungskopfschmerzes wird eine Störung der serotonerg vermittelten Schmerzwahrnehmung im Hirnstamm vermutet. Das am häufigsten eingesetzte Therapeutikum zur Prophylaxe ist Amitriptylin, obwohl es dazu nur wenige kontrollierte Studien gibt. Dagegen werden in letzter Zeit vermehrt selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer zur Behandlung des chronischen Spannungskopfschmerzen propagiert, obwohl die Wirkung bisher wissenschaftlich nicht belegt ist.
In die vorliegende Studie wurden 40 Patienten mit chronischen Spannungskopfschmerzen aufgenommen. Die Studie wurde doppelblind, Placebokontrolliert im cross-over-Design durchgeführt. Die einzelnen Behandlungsdauern erstreckten sich jeweils über 12 Wochen. 34 Patienten beendeten die Studie. Im Vergleich zu Placebo war Amitriptylin 30% wirksamer. Zitalopram hatte keinen signifikanten Effekt. Amitriptylin führte zu einer signifikanten Reduktion der täglichen Dauer der Kopfschmerzen, der Häufigkeit der Kopfschmerzen und der Einnahme von Analgetika. Die Kopfschmerzintensität wurde nicht beeinflußt. Diese sehr komplizierte Studie belegt auf statistisch signifikantem Niveau trotz der kleinen Patientenzahl die signifikante Überlegenheit von Amitriptylin gegenüber einem selektiven Serontonin-Wiederaufnahmehemmer und Placebo. Dies stimmt auch gut mit der klinischen Erfahrung von deutschen Kopfschmerz-Spezialisten überein. (HCD)
