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Kopfschmerz-News 3/1999 3. Migräne, Genetik

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03. Migräne, Genetik

**** Nyholt DR, Lea RA, Goadsby PJ, Brimage PJ, Griffiths LR (1998). Familial typical migraine: linkage to chromosome 19p13 and evidence for genetic heterogeneity. Neurology 50:1428-1432

Für die familiär hemiplegische Migräne (FHM) wurden in der Zwischenzeit drei verschiedene Genlokalisationen identifiziert. Bei etwa der Hälfte der Betroffenen ist ein Genlocus auf dem Chromosom 19 verändert, der einen P/Q-Calciumkanal codiert. Die australische Arbeitsgruppe untersuchte nun, ob dieser Genlocus auch bei Patienten mit “normaler” Migräne eine Rolle spielt.

Sie identifizierten vier große Familien mit insgesamt 121 Familienangehörigen, von denen 52 unter einer Migräne litten. Bei fast allen Patienten konnten Blutproben gewonnen werden, und 118 der 121 Patienten konnten auch klinisch untersucht werden. Für drei Familien ergab sich weder eine Cosegregation oder gemeinsame Allele für den Marker auf dem Chromosom 19. Bei einer Familie fand sich eine Assoziation mit dem Genlocus. In der australischen Familie fand sich allerdings kein CAG repeat, das länger war als bei gesunden Kontrollpersonen. Diese Studie legt nahe, daß in den meisten Familien mit typischer Migräne andere Genloci als der Genlocus auf dem Chromosom 19 beteiligt sind.

Erwartungsgemäß ist damit belegt, daß es sich bei der Migräne um eine genetische heterogene Erkrankung handelt. (HCD)


DMKG