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Migräne bei Kindern, empfohlene Substanzen

Tabelle 2: Zur Behandlung akuter Migräneattacken im Kindesalter empfohlene Substanzen

1. Adjuvante Therapie

Domperidon * 1 Tropfen pro kg KG

max. 33 Tropfen Einzeldosis

ca. 10 Minuten vor Gabe

einer schmerzwirksamen Substanz

 

2. Schmerzwirksame Substanzen

EBM Name (Applikationsart) Dosis Nebenwirkungen

Substanzen der ersten Wahl:
Ibuprofen (oral, rektal) 10 mg/kg KG

(maximal 30 mg/kg KG pro Tag)

Magenschmerzen, Tinnitus,

Gerinnungsstörungen

Paracetamol (oral, rektal) oral 15 mg/kg KG

rektal 20-25 mg/kg KG

(maximal 60 mg/kg KG pro Tag)

Leberschäden, Niereninsuffizienz

Substanzen der zweiten Wahl:
Dihydroergotamin ** (oral) 20-40 µg/kg KG

(keine Maximaldosis evaluiert)

Erbrechen/Übelkeit

Kältegefühl

Muskelkrämpfe

Dauerkopfschmerz

Sumatriptan *** (nasal) 10-20 mg

(keine Maximaldosis evaluiert)

Engegefühl im Bereich der Brust,

Parästhesien der Extremitäten,

Kältegefühl

Zolmitriptan****/**** (oral) 2,5 mg (auch als Schmelztablette) vgl. Sumatriptan

Ausweichpräparate (bei schweren Attacken; Anwendung nur durch einen erfahrenen Kopfschmerzspezialisten empfohlen):
Sumatriptan *** (subkutan) 6 mg (oder weniger)

(keine Maximaldosis evaluiert)

s.o.; zusätzlich: Lokalreaktion

an der Injektionsstelle

Dihydroergotamin ** (iv) 0,2 mg

(maximal 4 x 0,2 mg pro Attacke)

s.o.

KG = Körpergewicht
* für Kinder unter 14 Jahren nicht empfohlen
** oral für Kinder unter 8 Jahren und intravenös für Kinder unter 12 Jahren nicht zugelassen
*** nicht für Kinder und Jugendliche zugelassen
**** nur für Jugendliche ab dem 12. Lebensjahr nachgewiesen

Stufenbewertungen nach EBM

Aussagen zur Wirksamkeit sind gestützt durch mehr als eine adäquate, valide klinische Studie ohne Vorliegen von negativen Studien. Positive Aussage ist gut belegt.
Aussagen zur Wirksamkeit sind gestützt durch wenigstens eine adäquate, valide klinische Studie. Positive Aussage ist belegt.
Es liegen keine sicheren Studienergebnisse vor, die eine günstige oder ungünstige Wirkung belegen. Dies kann durch das Fehlen entsprechender Studien oder durch widersprüchliche Studienergebnisse bedingt sein.