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Migräneanfälle – Durchblutungsstörungen – DMKG

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Migräneanfälle sind nicht die Folge von Durchblutungsstörungen

(Elzach/Essen) Schwedische Forscher konnten jetzt erstmals zweifelsfrei nachweisen, daß Migräneanfälle nicht von Durchblutungsstörungen im Gehirn verursacht werden. Vielmehr könnte der bei einer Attacke reduzierte Blutfuß im Gehirn die Folge einer verminderten Aktivität von Nervenzellen sein.

Während einer Migräneattacke ist der Blutfluß im Gehirn reduziert. Darum stritten Experten seit langem, ob Durchblutungsstörungen die Anfälle auslösen. Mit Hilfe der Positronen-Emissions-Tomographie (PET) haben nun schwedische Wissenschafler von der Universität Uppsala diesen Streit endgültig entschieden, wie in der aktuellen Ausgabe der Kopfschmerz-News der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG) berichtet wird.

“Wie kaum ein anderes Gewebe des menschlichen Körpers ist das Gehirn auf die konstante Zufuhr von Sauerstoff angewiesen”, erklärt Professor Hans-Christoph Diener von der neurologischen Universitätsklinik Essen. Ist – etwa bei einem Schlaganfall – die Blut-versorgung durch einen Gefäßverschluß gedrosselt, wird Sauerstoff aus dem umgebenden Nervengewebe gezogen, um den Stoffwechsel der Nervenzellen nach Möglichkeit aufrecht zu erhalten. Dieser erhöhte Sauerstoffverbrauch (“Ischämie-Reaktion”) müßte darum auch bei einer Migräne nachweisbar sein, wenn diese durch eine Minderdurchblutung des Gehirns verursacht würde.

Darum untersuchten die schwedischen Forscher bei elf Migränepatienten Blutfluß und Sauerstoffverbrauch im Gehirn (Cephalalgia 17; 1997). Resultat: während einer Attacke ist sowohl der Blutfluß als auch der Sauerstoffverbrauch im Gewebe reduziert. “Somit”, sagt Hans-Christoph Diener, “konnte eine Minderdurchblutung als Ursache des Kopfschmerzes erstmals zweifelsfrei ausgeschlossen werden.” Gleichzeitig liefert Diener eine andere Erklärung für den Befund seiner Kollegen: “Ein reduzierter Blutfluß in Verbindung mit einem verminderten Sauerstoffverbrauch könnte jedoch durch eine geringere Aktivität der Nervenzellen bei einer Attacke erklärt werden.”


Eine Liste mit Kopfschmerz-Experten in der jeweiligen Region
ist beim Generalsekretär und Pressesprecher der DMKG erhältlich.
Prof. Dr. Gunther Haag
Elztal Klinik
Pfauenstr. 6, 79215 Elzach-Oberprechtal
Tel.: (07682) 805-333, Fax: (07682) 805-135
Die Mitglieder-Liste und weitere Informationen über Kopfschmerz und Migräne auch unter: http://www.dmkg.de